Kinder pflanzen ihren eigenen Baum
Ortsgemeinderat Hambuch bringt das Projekt Schulwald auf den Weg
Das Projekt Schulwald soll noch in diesem Jahr den Schulentlassbaum der Hambucher ersetzen. Ziel ist es, den Vorschulkindern so die Natur noch näher zu bringen.
HAMBUCH. Wie in vielen Gemeinden, so wurde auch in Hambuch bisher den Entlassschülern ein so genannter „Schulentlassbaum“ von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. War das Pflanzen eines Baumes bei den entsprechenden Schülern bis vor einigen Jahren noch guter Brauch, so konnte Ortsbürgermeister Franz-Josef Brengmann in den vergangenen Jahren feststellen, dass nur wenige Schüler von diesem Angebot Gebrauch machten.
Eine Befragung der Schüler ergab, dass oft kein geeigneter Platz oder ein geeignetes Grundstück in Hausnähe für die Pflanzung vorhanden war. Aus den Überlegungen, wie man junge Menschen dazu bringen könnte, einen Einblick in unsere natürliche Umwelt zu ermöglichen und so das Verständnis für die Belange der Natur zu fördern, entstand der Gedanke, einen „Schulwald“ anzulegen.
In Zusammenarbeit mit dem Kindergarten „Rasselbande“, der Grundschule Hambuch-Gamlen, dem Forstamt Cochem sowie der Gemeinde Hambuch, wurde das Projekt Schulwald entwickelt. Dabei verständigte man sich darauf, nicht mehr die Entlasschüler anzusprechen, sondern Kinder im grundschulfähigen Alter mit der Natur vertraut zu machen.
Dieses langfristige Projekt verfolgt dabei auch das Ziel, den Übergang der Kinder vom Kindergarten in die Grundschule dadurch zu erleichtern, dass die Anlage des Schulwaldes als gemeinsames Projekt durchgeführt wird.
Im Herbst dieses Jahres sollen nun erstmals von den „Vorschulkindern“ Bäume gepflanzt werden.
Dazu stellt die Ortsgemeinde ein geeignetes Grundstück zur Verfügung. Jedes Vorschulkind pflanzt, pflegt und beobachtet „seinen“ eigenen Baum während des Jahreskreislaufes, gemeinsam mit einem Grundschüler, der ihm als „Pate“ zur Seite steht.
Im Laufe der nächsten Jahre, in welchem der Schulwald immer weiter wachsen soll, ist geplant, einen Naturlehrpfad anzulegen und den Platz so zu gestalten, dass er von Kindergarten- und Grundschulgruppen für Exkursionen genutzt werden kann. Der Kindergarten und die Grundschule können diesen Platz weiterhin für Projekttage oder sogar Projektwochen nutzen, in denen Naturerfahrungen im Mittelpunkt stehen.
Fester Bestandteil soll auch ein gemeinsamer Wandertag sein, an dem Kindergartenkinder, Erzieherinnen, Grundschüler und Lehrer teilnehmen. Insgesamt verspricht sich der Gemeinderat, dass sich dadurch bei den Hambucher Kindern ein größerer Gemeinschaftssinn entwickelt und gleichzeitig die Qualität des Lebens in Hambuch verbessern hilft.
Darüber hinaus bietet das Projekt die Möglichkeit, einen neuen außerschulischen Lernort zu nutzen, wobei Kommune und Schule enger zusammenwachsen und die Bevölkerung, insbesondere aber die Eltern, in die tägliche Arbeit der Schule einbezogen werden könnten.